Ansbacher Tafel schenkt ihren Kunden jetzt Kunst.
Jeder, der bei der Tafel Lebensmittel bezog kann sich jetzt auch mit Kunst „sättigen“. Die Kunstaktion brotundkunst liefert Kunstwerke, die bei der Tafel verschenkt werden. Die bis jetzt 16 beteiligten Künstler, wollen damit unter anderem betonen, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt, sondern auch von den seelischen und geistigen Lebens-Mitteln, die er durch die Kunst bezieht.
Die Initiatoren Manon Heupel, Frank Gerald Hegewald und Matthias Schwab wollen den Kunden der Ansbacher Tafel Freude mit einem Kunstwerk schenken und sich dabei gleichzeitig gegen die rein profitorientierten Vermarktungsstrategien des elitären Kunstmarktes wenden.
Kunst darf nicht nur Luxusgegenstand für Besserverdienende sein. Der Künstler ist nicht nur austauschbarer Lieferant für einen boomenden Markt.
Hier soll die Kunstaktion brotundkunst gegensteuern: Künstler schenken Kunst für die Menschen, die sich sonst keine Kunst leisten könnten.
brotundkunst kehrt die Besitzverhältnisse um: Nicht Geld berechtigt zum Erhalt eines Kunstwerkes, sondern der Mangel. Berechtigt ist man durch einen Ausweis der Tafel. Berechtigt ist man durch den ökonomischen Mangel in unserer Welt des Überflusses. Das heißt, brotundkunst macht ernst mit der Tatsache, dass man Kunst nicht kaufen kann!
Die meisten Menschen müssten hierzu wie der biblische Jüngling zunächst alles was sie haben verkaufen und den Armen geben, um dann, wie diese berechtigt zu sein eines dieser Kunstwerke zu besitzen.
Wir hoffen, dass diese Umwertung der Verhältnisse die Menschen, die zur Tafel kommen, erfreut.
Wir hoffen auch, dass die dadurch Ausgeschlossenen, also die sonst Privilegierten, brotundkunst zum Anlass nehmen, ihre Mitverantwortung für die Verhältnisse zwischen den Menschen wahrzunehmen und zu erkennen.